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Pema Lingpa


Vor über 2500 Jahren sagte Buddha Shakyamuni voraus, dass ihm ein noch größerer Buddha folgen werde – einer der spontan auf einer Lotusblüte geboren werden wird. Dieser “zweite Buddha” ist bekannt als Padmasambhava, “der Lotus-Geborene” oder einfach als Guru Rinpoche. Er war es, der während des 8. und 9. Jahrhundert n. Chr. den tantrischen Buddhismus, auch “geheimer Mantrapfad” genannt, nach Tibet und Bhutan brachte.
Nicht nur, dass Guru Rinpoche in Bhutan lehrte, er segnete das Land auch mit zahlreichen Dharma-Schätzen (tib.: Terma), hinterlassen für zukünftige Generationen, versteckt in den Bergen, in Bäumen oder im Geisteskontinuum von Lebewesen (sog. Geist-Termas). Diese Schätze waren vorherbestimmt, u. a. von den 5 Tertön-Königen oder Schatzfinder-Königen entdeckt zu werden.
Von diesen 5 Schatzfinder-Königen, die alle den Beinamen “Lingpa” tragen, repräsentiert Padma Lingpa (od. Pema Lingpa) die westliche Himmelsrichtung, das Reich von Buddha Amitabha, als dessen Emanation od. Ausstrahlung er gilt. In verschiedenen Darstellungen des Mandalas der erleuchteten Wesen von Akanistha, dem “Reinen Land” von Amitabha und Avalokiteshvara (tib.: Chenrezig) wird Pema Lingpa durch einen leeren Platz repräsentiert, da er gelobt hat, als einziger von Guru Rinpoches Schatzfinder-Königen bis zum Ende des dunklen Zeitalters zum Wohl der Lebewesen in Samsara zu verweilen. Pema Lingpa war die unmittelbare Inkarnation des herausragenden Heiligen des 14. Jahrhunderts Longchenpa, auch “der Allwissende” genannt. Außerdem war er die letzte reine Inkarnation der tibetischen Prinzessin Pemasel, der Tochter des tibetischen Königs Trisrong Detsen, der im 8.Jhd. Padmasambhava nach Tibet eingeladen hatte, und die Guru Rinpoche damals im 11. Lebensjahr vom Tode erweckte und ihr die geheime Linie seiner Dzogchen-Lehren “die Herzessenz der Dakinis” (tib.: “Khandro Nyingtig”) übertrug. Bevor sie wieder starb, gab er ihr die Weissagung, dass sie diese Lehren in einem späteren Leben als Pema Lingpa enthüllen und den Wesen zugänglich machen werde.
Geboren in Bhutan, lebte und lehrte Pema Lingpa Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts sowohl in Tibet als auch in Bhutan. In Bhutan erlangte er Verwirklichung, enthüllte zahlreiche Termas und er gilt als ein Schutzpatron dieses Landes. In den Klöstern ebenso wie in der restlichen Bevölkerung sind reichlich Geschichten über verwegene Heldentaten Pema Lingpas lebendig die davon handeln, wie er Termas enthüllte oder aber wie er Skeptikern gegenübertrat.
Gemäß der Prophezeiung von Padmasambhava sollte Pema Lingpa 108 Dharma-Schätze enthüllen. Jedoch aufgrund widriger Umstände waren es nur 32 Termas, die er vollständig aufdeckte. Diese vollkommen erhaltenen Lehren bilden bis zum heutigen Tag die Grundlage des größten Teils der buddhistischen Praxis in Bhutan. Die gegenwärtige königliche Familie, wie auch der König von Bhutan sind Nachkommen von Pema Lingpa wie es auch der VI. Dalai Lama gewesen ist. Die drei hauptsächlichen Emanationen (Ausstrahlungen) von Pema Lingpas Körper, Sprache und Geist fahren damit fort, diese vorzügliche Linie in Bhutan zu verbreiten und dank Gangteng Tulku Rinpoche, der gegenwärtigen Körper-Emanation Pema Lingpas, auch im Westen.

Der Ehrwürdiger Khenpola

erzähl über Nyingma-Pema Lingpa Tradition und Dzogchen


Die drei Emanationen von Pema Lingpa


Die erste Sprachinkarnation von Pema Lingpa war Gyalwa Tendzin Drakpa, die erste Geistesausstrahlung Dawa Gyaltsen und die erste Körperinkarnation Pema Thinley. Obwohl diese drei Emanationen im Volksmund als die Emanationen von Körper, Sprache und Geist bekannt sind; später war es üblich, die Emanationen als Peling Yab Sé Sum oder „Pema Lingpa Vater und Söhne“ zu bezeichnen, was Pema Lingpa selbst, die Geist-Emanation Dawa Gyaltsen und die Körper-Emanation Pema Thinley umfasste.

                                                                                                                            Gangteng-Rinpoche        Sungtül Rinpoche      Thugtse-Rinpoche
                                                                                                                           
10.Körperemanation     11.Sprachemanation    10.Geistemanantion


Die Peling Yab Sé Sum wurden als Herzausstrahlungen von Guru Rinpoche gesegnet und als Wohltäter einer Vielzahl von Lebewesen bestätigt. Die drei Emanationen reinkarnierten oft untereinander als Lehrer und Schüler und ermöglichten dadurch die Weitergabe und den Empfang der Reifungs- und Befreiungslehren von einem zum anderen. Dies hat die Übertragung der Linienlehren in ihrer Gesamtheit durch eine ununterbrochene reine Linie sichergestellt, ohne dabei wertvolle Segnungen der Lehren zu verlieren.

Im Laufe der Lebenszeiten haben diese Inkarnationen den Lebewesen durch ihre Buddha-Aktivitäten des Segens, der Ermächtigung und der Übertragung der Lehren der authentischen Linie großen Nutzen gebracht.

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